Kurze Zusammenfassung des Buches „Dem andern Mut machen“ Crabb, L. & Allender, B. (1986), Basel: Brunnen-Verlag.
Das Problem der Oberflächlichkeit und die falsche Lösung: völlige Offenheit
Aus Furcht vor Zurückweisung bauen Menschen Schutzschichten auf, welche Ängste und Verletzlichkeit verdecken sollen (vgl: Adam). Diese Mauern führen jedoch zu oberflächlicher Gemeinschaft, die wahre Ermutigung und tiefe Beziehungen unmöglich machen (leere und bedeutungslose anstelle wirkungsvoller und lebensspendender Worte).
Die falsche Lösung ist jedoch, hierauf mit völliger Offenheit ohne den entsprechenden Rahmen (vgl: Nacktheit außerhalb der Ehe) zu reagieren: Diese würde nur Schaden und Verletzungen verursachen und wäre viel mehr vom Wunsch der Selbstverwirklichung und egoistischen Zielen motiviert („ich will so angenommen werden, wie ich will“).
Völlige Hingabe an Menschen und völlige Abhängigkeit von Gott
Laut Epheser 4,29 sollen unsere Worte stets unser Gegenüber ermutigen und so zu seinem Segen werden. Weil die Motivation (warum) sogar wichtiger ist, als der Inhalt (was), muss ich diese erkennen und mit Gebet und Nachdenken korrigieren. Wichtig hierbei ist die Unterscheidung meiner Wünsche, auf die ich keinen Einfluss habe („ich will ermutigt werden“), und meiner Ziele, für die ich verantwortlich bin („mein Ziel ist es, mich hinzugeben und anderen zu dienen“).
Von keinem Menschen abhängig zu sein, sondern sich stets anderen hinzugeben, erfordert jedoch eine völlige Abhängigkeit von Gott (vgl Ps 142) um bei Ihm Trost, Schutz und Kräftigung zu finden, wenn Menschen enttäuschen, verlassen oder sich abwenden: Anstatt negative Gefühle und Gedanken zu verdrängen oder sie unkontrolliert und rücksichtslos auszudrücken, soll der Ermutiger sie vor Gott anerkennen und ausdrücken, während sie nur dann und nur so auch Menschen mitgeteilt werden sollten, wenn/dass es Gottes Plänen und seinen Absichten dient.
Bewusste Zielsetzung: Dienen anstatt manipulieren
Wahre Ermutigung, die immer von Liebe motiviert ist und sich an die Angst des Gegenübers richtet, fängt schon beim Denken an und muss bewusst zum Ziel gemacht werden. Nur so kann der Ermutiger die eigene Motivation prüfen und verändern und Gelegenheiten ergreifen, bei denen er dem anderen dient, anstatt egoistische Wünsche zu verfolgen. Letzteres geschieht, in dem er interessiert aufdeckt, ohne abzulehnen, Verständnis zeigt, anstatt kluge Ratschläge zu geben und dem Gegenüber Sicherheit und Bedeutung vermittelt.